Winterzeit – Mysteriöser Tod auf der Weide

Datum 01.01.2012 19:46 | Thema: Medizinische Tipps Pferde

Winterzeit – Mysteriöser Tod auf der Weide

                                                                                                               

Die atypische Weidemyopathie des Pferdes

Was ist das?
Wie kann die Erkrankung erkannt werden?
Was ist die Ursache?
Wie kann die Erkrankung behandelt werden?
Wie kann ich vorbeugen?

 

 

 


Winterzeit – Mysteriöser Tod auf der Weide

Die atypische Weidemyopathie des Pferdes

Was ist das?
Die atypische Weidemyopathie ist eine Muskelerkrankung der Pferde, die
sporadisch nach Kälteeinbrüchen (Herbst/Winter) auftritt und ausschließlich Weidepferde betrifft. Auslöser scheinen diese besonderen klimatische Bedingungen zu sein, da alle bisher bekannt gewordenen Fälle nach plötzlichen Kälteeinbrüchen aufgetreten sind.
Bei der atypischen Weidemyopathie geht die Muskulatur der Tiere in großem Ausmaß zugrunde, was meist zum Tode führt.
Die Erkrankung selbst ist nicht von Pferd zu Pferd übertragbar.

Wie kann die Erkrankung erkannt werden?
Es können Pferde jeden Alters und jeder Rasse betroffen sein, allerdings nur, wenn sie im Herbst/Winter auf der Weide gehalten werden. Die Erkrankung tritt plötzlich auf und zeigt einen raschen Verlauf.
Unter den betroffenen Tieren liegt die Sterblichkeit bei über 90%. Typische Symptome sind plötzliche Schweißausbrüche, Steifheit, Muskelzittern, schwankender Gang und der Absatz von dunkel verfärbtem
Harn. Die Pferde wirken matt oder apathisch und haben erhöhte Puls- und Atemfrequenzen. Innerhalb von ein bis drei Tagen kommen die Tiere zum Festliegen und zeigen möglicherweise Streckkrämpfe und Ruderbewegungen, die mit einer Kolik verwechselt werden können. Die Diagnose erfolgt aufgrund der klinischen Erscheinung und einer Blutuntersuchung.

Was ist die Ursache?
Die genaue Krankheitsursache ist noch unbekannt. Vor allem das Auftreten der Erkrankung nach einem Kälteeinbruch ist allen bisher beschriebenen Fällen gemeinsam und somit ein wichtiger Anhaltspunkt. Man vermutet als Auslöser ein Toxin (giftige Substanz), welches durch Kälte in Pflanzen oder dort angesiedelten Mikroorganismen produziert oder freigesetzt wird, was allerdings bisher nicht sicher nachgewiesen werden konnte.

Wie kann die Erkrankung behandelt werden?
Da die Ursache der Erkrankung nicht bekannt ist, können nur die Symptome behandelt werden.
Dabei stehen Maßnahmen zur Verbesserung der Durchblutung der Muskulatur, Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten und die Unterstützung der Nierenfunktion im Vordergrund.
Erkrankte Pferde sollten an einen warmen, trockenen Ort verbracht werden. Die Erkrankung erfordert intensive medizinisch Betreuung, eine Heilung ist jedoch nur in vereinzelten Fällen möglich.

Wie kann ich vorbeugen?

  1. Nächtliches Verbringen der Pferde in den Stall.
  2. Weidepferden sollte im Herbst/Winter ausreichend trockenes Heu
    zugefüttert werden (überdachte Futterraufe).
  3. Weidepferde sollten trockene Unterstände zur Verfügung haben
  4. Weidehygiene: Kontrolle u. Beseitigung von Schädlingspflanzen.
  5. Weiden, auf denen Pferde erkrankten, sollten langfristig gesperrt
    werden.
  6. Zufütterung eines guten vitaminisierten Mineralfutters
    (insbesondere Vit. E / Selen).

Im Verdachtsfall sofort einen Tierarzt hinzuziehen!





Dieser Artikel stammt von Tierärztliches Kompetenzzentrum Wehr Altano GmbH
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